Unglaubliche 183.000 Baumsetzlinge und 22.000 Sträucher werden bis Jahresende auf insgesamt sieben Flächen bei Krügersdorf, Merz und Mixdorf auf 50 Hektar gepflanzt, 70% davon Laubbaumarten – doch damit nicht genug.
Bei der Umsetzung wurden spezielle GPS-gesteuerte Maschinen verwendet, doch letztlich waren menschliche Helfer unverzichtbar.
Den Anfang machen die Kiefern, die 30% der Kultur ausmachen sollen: Innerhalb von nur zwei Tagen werden bis heute 50.000 Setzlinge gepflanzt. Dies ist der Auftakt für die ersten 50 von 150 Hektar Fläche, die dem Infrstrukturprojekt um die Tesla-Gigafactory bisher zugeteilt wurden – mehr könnte folgen.
Die Pflanzung war eigentlich 14 Tage früher geplant, doch der Regen blieb aus – man entschied sich daher dafür, die Pflanzung zu verschieben. Nun profitieren die Kiefern von feuchtem Boden. Klee, der eine Woche vorher auf der Fläche ausgesät wurde, unterstützt das Gelingen der Pflanzung zusätzlich: Er ahmt den Waldboden nach; reguliert die Feuchtigkeit und sorgt für das richtige Kleinklima.
Laubbäume folgen im November
Im November, nach dem ersten Frost, folgen schließlich die 133.000 Laubbaumsetzlinge, die den aus ökologischer Sicht so dringend benötigten Mischwald schaffen sollen. Diese setzen sich aus Eichen, Traubeneichen, Hainbuchen, Erlen und Birken zusammen. Zusätzlich werden 22.000 Sträucher gepflanzt, um einen Waldrand zu schaffen.
Aber wie stehen die Erfolgschancen? Hitze, Trockenheit und Schädlingsbefall könnten das Gedeihen der jungen Kultur gefährden – wie will man dagegen vorgehen? Darüber konnte unser Berater Hans-Jürgen Sturies uns im Interview schon umfassend informieren: „Im ersten Jahr ist die Witterung besonders entscheidend: Kommen wir beim Treiben der Pflanzen in eine extreme Trockenphase, werden wir Schiffbruch erleiden, wenn wir dem nichts entgegensetzen können. Das haben wir 2018 vielfach erlebt.“ Um dem möglicherweise geringen Niederschlag etwas entgegenzusetzen ist deshalb geplant, die Flächen zu bewässern. „Wir überlegen, mit „angepassten Wasserfahrzeugen“, sprich umgebauten Güllefahrzeugen, zu bewässern.“ Desweiteren bieten die gepflanzten Erlen Schutz, wie es in einem Wald die älteren Bäume tun würden: Sie schaffen einen „Schirm“, der vor Hitze schützt.
Unsere Helfer zusammen mit Helge Witt (1.v.l) und Jochen Blunk (4.v.l.) von unserem Dienstleister Blunk, unser Berater Hans-Jürgen Sturies (3.v.l.) und Geschäftsführer Axel Behmann (5.v.l.)
Doch damit nicht genug: „Wenn wir das erste Jahr überstanden haben, sind im nächsten Frühjahr Frost und Mäuse Risikofaktoren. Auch das Wild ist an den jungen Pflanzen natürlich interessiert – doch wir werden voraussichtlich alle Flächen für 10-12 Jahre einzäunen. Möglicherweise werden auch Sauenklappen eingebaut.“
„Ich bin optimistisch, dass unsere Aufforstung erfolgreich sein wird"
Trotz dieser Risiken ist das Team von NfG zuversichtlich. Geschäftsführer Axel Behmann: „Ich bin optimistisch, dass unsere Aufforstung erfolgreich sein wird – schließlich stehen erfahrene Berater an unserer Seite. Natürlich werden nicht alle Bäume überleben, das muss man ganz klar sagen. Wir gehen davon aus, dass bei der Abnahme der Fläche in 5 Jahren noch circa 75% der Bäume stehen. Alles in allem ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“
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