Schon die Aufforstung im vergangenen Jahr war ambitioniert: Auf circa 50 Hektar Fläche wurden hunderttausende Setzlinge und Sträucher gepflanzt. Nun geht die Kompensation der für die Tesla-Gigafactory gerodeten Fläche aufseiten von NfG in die zweite und finale Runde: Bis Ende Januar sollen bei Grunow circa 150 Hektar Fläche aufgeforstet werden, wovon rund 100 Hektar den Ausgleichsmaßnahmen um den Bau der Gigafactory zugerechnet werden.
Die wohl größte Herausforderung der diesjährigen Aufforstung ergibt sich aus dem begrenzten Zeitfenster, in dem die Pflanzung vollzogen werden sollte. Geschäftsführer Axel Behmann: „Wir befinden uns hier in einem sehr trockenen Gebiet, weshalb wir auf das Wasser aus den Wintermonaten angewiesen sind. Um ein gutes Anwachsergebnis im Frühjahr zu erzielen, müssen wir die Setzlinge innerhalb der nächsten 50 Tage in die Erde bringen.“
Auch Hans-Jürgen Sturies, forstlicher Berater von NfG, sieht den Zeitfaktor als Herausforderung: „Die Hektarzahl hat sich verdreifacht. Dafür haben wir nicht mehr, sondern sogar weniger Zeit. Eigentlich wollten wir schon vor drei Wochen anfangen zu pflanzen, doch die Witterung hat es nicht zugelassen. Die Setzlinge sollten erst nach dem ersten Frost in den Boden gebracht werden; erst dann sind die Triebe ausgehärtet und damit widerstandsfähiger.“ Sind die Pflanzen einmal im Boden, könnten Schädlingsbefall, Hitze und Trockenheit das Gedeihen der jungen Kultur gefährden.
Die im vergangenen Jahr gepflanzten Bäume und Sträucher blieben davon naturgemäß nicht vollständig verschont, wobei der Ausfall im erwarteten Bereich liegt. „Auf manchen Flächen, die im vergangenen Jahr aufgeforstet wurden, sind Schäden beobachtbar – doch alles in allem sind wir zufrieden“, so Hans-Jürgen Sturies. Die diesjährige Artenzusammensetzung wurde an die Anwuchsergebnisse des letzten Jahres angepasst: Neben Erle, Hainbuche und Eiche gibt es mehr Birken, mehr Spitzahorn (die mit den trockenen Verhältnissen besser zurechtgekommen sind) und dafür etwas weniger Kiefer und Traubeneiche. Daraus ergibt sich ein Laubbaumanteil von mehr als 70% – beste Voraussetzungen für einen artenreichen Mischwald.
Eine weitere positive Veränderung leistet einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen des Projektes: Mit einer neuen Pflanzmaschine – mit 11 Metern Länge das deutschlandweit größte Modell – sollen nun 6 Hektar am Tag mit circa 36.000 Setzlingen bepflanzt werden. Das ergibt auf den rund 100 Hektar der Tesla zugewiesenen Fläche insgesamt circa 600.000 junge Bäume. Eine Mammutaufgabe, die ohne die Helfer auf der Maschine nicht zu bewältigen wäre.
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